Verwaltungsschale und RAMI 4.0 als Schlüsselinnovationen für Industrie 4.0
Ergebnisse der aktuellen Sitzung des Arbeitskreises 4.0 der IHK Karlsruhe
Nach dem Thema OPC-UA standen zwei weitere wichtige Themen zur Sicherheit rund um Industrie 4.0 bei der aktuellen Arbeitskreissitzung „Industrie 4.0“ der IHK Karlsruhe auf der Tagesordnung: Verwaltungsschale und RAMI 4.0. Beide Bestandteile werden als Schlüsselinnovationen für Industrie 4.0 gesehen.
Gemeinsam mit Vertretern der Robert Bosch GmbH, von ZEISS Industrial Quality Solutions, dem Fraunhofer IOSB, Objektkultur Software GmbH, INDEX-Werke GmbH & Co. KG und Pickert & Partner GmbH hat team2work den Nutzen für eine sichere IoT-Umgebung besprochen und diskutiert. team2work konnte dabei erneut die Fernwartungslösung RemoteService vorstellen. „Es freut uns, dass die Technologie von team2work weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von iOT- und Industrie 4.0-Anlagen bietet.“ so Geschäftsführer Andreas Krög in seinem Vortrag im Arbeitskreis.
Verwaltungsschale (Administration Shell) und der Mehrwehrt für Industrie 4.0
Unter der Verwaltungsschale versteht man die Verbindung aller Komponenten einer Industrieanlage mit der gesamten IT-Welt. Dabei spricht man von Assets, also allen physischen Anlagen und Maschinen. Dazu gehören auch Produktionslinien, Zulieferermaterial und -produkte, aber auch Daten und Informationen wie Aufträge, Pläne, Verträge und Bestimmungen. Dabei trägt die Verwaltungsschale oder international „Administration Shell“ elementar zur Integration aller digitalen und physischen Gegenstände und deren Spiegelung in der Informationswelt bei.
Das zentrale Element der Verwaltungsschale ist die Zweiteilung in einen Body und einen Header. Der Body definiert jedes Asset mit seinen jeweiligen Eigenschaften, während der Header alle Daten, die zur Nutzung eines Assets relevant sind (z.B. Lebenslaufakte) enthält. Alle Merkmale einer Maschine, Anlage oder Produktions-Straße sind mit einer eigenen Sprache oder mit einem in einer Bibliothek hinterlegten Code beschrieben.
Damit sind alle physischen Anlagen und deren informatorischen Abbildungen in der Verwaltungsschale mit entsprechenden Identifikationen (IDs) hinterlegt.
Die Verwaltungsschale stellt ihre Informationen zur Verfügung, auf die unter anderem durch OPC-UA Sicherheits-Mechanismus aufgesetzt werden kann. Schon in den letzten Arbeitskreissitzungen wurde anerkennend besprochen, dass RemoteService von team2work schon heute auch OPC-UA mit absichern kann: „Wir sehen uns weiter bestärkt, zusätzlich an einer Hybridlösung zu arbeiten, um so Bestandsanlangen und Neuanlagen mit und ohne OPC-UA absichern zu können“ erklärt Kai Zirlewagen, Geschäftsführer von team2work.
Verwaltungsschale als Möglichkeit zur Integration
Der gesamte Arbeitskreis sieht die Verwaltungsschale als Möglichkeit zur digitalen Integration:
Die Verwaltungsschale:
- Bindet den Gegenstand (Assets) in die Industrie 4.0-Kommunikation ein.
- Erlaubt einen kontrollierbaren und sicheren Zugriff auf alle Informationen der Anlagen.
- Ist im Netz eindeutig adressierbar und identifiziert den Gegenstand eindeutig über eine ID.
- Bietet eine standardisierte und durch OPC-UA sichere Kommunikationsschnittstelle.
- Bindet auch Gegenstände ohne Kommunikationsschnittstelle ein, die nur über einen Bar-Code oder QR-Code verbunden werden können.
- Überbrückt Unternehmens- und Branchengrenzen.
- Ist skalierbar und erweiterbar, da es sich über alle Phasen des Anlagen-Lebenszyklus vom Design bis zur Instandhaltung erstreckt.
- Ist ein Enabler für alle Industrie 4.0-Themen und Geschäftsmodelle.
Verwaltungsschale als Vermittler zwischen Welten
Die Verwaltungsschale ist somit eine Art Vermittler zwischen Gegenstand und digitaler Information der IoT-Welt.
Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0)
Das Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0) ist eine dreidimensionale Landkarte, die eine strukturierte Herangehensweise an das Thema „Industrie 4.0″ beschreibt. Der Vorteil des RAMI 4.0 Modells ist, das alle Teilnehmer sich untereinander verstehen und somit auch untereinander kommunizieren können. Des Weiteren teilt das Modell komplexe Abläufe in überschaubare Pakete auf und integriert auch Datenschutz und IT-Sicherheit. Dabei ist RAMI 4.0 nicht „das“ Modell für eine Industrie 4.0-Architektur, sondern definiert lediglich einen Rahmen mit Mindestanforderungen. Es legt Begrifflichkeiten, Methoden und Regeln zur Beschreibung der physischen Welt zum Zweck der Spiegelung in der IT-Welt fest.
Für team2work war diese Arbeitskreissitzung ein interessanter Austausch. Das ganze Team freut sich mit seiner Kompetenz und Technologie erneut etwas beitragen zu können.
